Babette Miehe-Gaboardi
Geboren 1962 in Göttingen, war ich schon früh vom Musizieren fasziniert, und so nahm ich dann bereits im Alter von 6 Jahren Cellounterricht.
Nach dem Abitur ging ich nach Italien und besuchte zwei Jahre lang einen Geigenbaukurs in Gubbio, unter der Leitung von Guerriero Spataffi.
Im Anschluß daran zog es mich nach Cremona, in eines der wichtigsten und bekanntesten Geigenbauzentren Italiens und auch eines der berühmtesten in der Welt. In der Stadt, die so berühmte Namen wie Stradivari, Amati, sowie die Geigenbauerfamilie der Guarneri hervorbrachte, besuchte ich ab 1983 die Staatliche Geigenbauschule “Antonio Stradivari”, die sich großer internationaler Beliebtheit erfreut. Bis zu meinem Abschluß als “Maestro Liutaio“, als Geigenbaumeister, im Jahre 1987, waren dort Claudio Amighetti wie auch Giorgio Scolari vier Jahre lang meine Lehrmeister.
Nach meiner Studienzeit nahm ich an mehreren nationalen und internationalen Geigenbauwettbewerben teil, bei denen ich stets gute Platzierungen erreichte. In Bagnacavallo (bei Ravenna), z.B., wurde meine Teilnahme am dortigen nationalen Geigenbauwettbewerb mit einer Goldmedallie belohnt, die ich dort 1988 für den Bau eines Violin-Cellos erhielt.
Ein Jahr später hatte ich dann endlich die Gelegenheit bei dem chilenischen Meister des Bogenbauens, bei D.T. Navea Vera in die Lehre zu gehen, bei dem ich ein Jahr lang nicht nur die Kunst des Bogenbauens, sondern natürlich auch alles über deren Reparatur und die Erneuerung von Bogenbezügen erlernen durfte.
Im Jahre 1991 war ich schließlich in Italien eingetragenes Mitglied der Handwerkskammer und in Cremona als Geigenbauerin tätig, bis ich 1994 zusammen mit meiner Familie den Entschluß faßte, nach Deutschland zurückzukehren. Im Herzen der Kurpfalz, in Schwetzingen, ließen wir uns nieder, wo sich seitdem auch meine Werkstatt befindet.